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Weiter wenig Honorar für Videojournalisten

Kaum Erhöhungen seit 2010

Der Deutsche Journalistenverband hatte im Jahr 2010 eine Übersicht der Honorare für Videojournalisten bei den ARD-Anstalten erstellt. Seitdem hat sich nicht viel verändert.

Honorare Hessischer Rundfunk

Der hessische Rundfunk zahlt im Jahr 2012 für einen VJ-Beitrag mit einen Tag Aufwand 296 Euro bei nur Dreh. Kommt der Schnitt dazu 352 Euro. Ein Beitrag mit Tagesaufwand als Redakteur wird mit 240 Euro vergütet. Der Aufschlag für die Kameraarbeit liegt demnach bei 56 Euro, der Aufschlag für den Schnitt bei nochmal 56 Euro. Die Vergütungen liegen nur minimal über denen des Tarifkatalogs für Mindesthonorare des hessischen Rundfunks aus dem  Jahr 2010.

Honorare Mitteldeutscher Rundfunk

Beim MDR bekommt ein Videojournalist im Jahr 2012  für einen Beitrag inklusive Dreh und Schnitt 305 Euro am Tag. Ein selbst gedrehter Nachrichtenfilm ohne eigenen Schnitt wird mit 203 Euro am Tag honoriert. Kommt der Rohschnitt hinzu gibt es insgesamt 215 Euro. Dabei handelt es sich laut Angaben der Gewerkschaft Verdi um die Mindesthonorare.

Honorare Südwestrundfunk

Das VJ-Tageshonorar liegt beim SWR bei 273 Euro, also genauso hoch wie bei Redakteuren. Laut Dieter Deiss vom Betriebsverband Verdi (SWR) gilt: pro angefangene Minute wird in der Regel ein Tag honoriert – also für einen Dreiminüter 3 X 273 Euro = 719 Euro. „Da ein VJ länger braucht bei eigenem Schnitt und Mischung, gibt’s dann mehr“, so Deiss weiter.

Honorare Westdeutscher Rundfunk

Beim WDR wird bei einem Nachrichtenfilm ein Aufschlag von 55 Euro für die eigene Kameraarbeit gezahlt.  Bei einem Beitrag (bis 1.45`Minuten) gibt es 83 Euro mehr, wird beim Dreh die eigene Kamera verwendet kommen nochmal 50 Euro dazu.  Derzeit (Juli 2012) läuft im WDR-Studio Duisburg ein Pilotprojekt: Dort schneiden Videojournalisten auch selbst – entgegen der sonstigen WDR-Hauspolitik.  Zusätzliches Tageshonorar für den Schnitt: 50 Euro – so die Informationen von Anja Arp aus der Verdi Tarifkommission.

Honorare Bayerischer Rundfunk

Nichts getan hat sich seit 2009 beim bayerischen Rundfunk: Videojournalisten erhalten für allein erstellte Beiträge zwischen 80 und 150 Euro pro Tag zusätzlich für die Kameraarbeit, bzw. 20 bis 30 Euro pro Sendeminute für den Schnitt. Beim Dreh wird in Ausnahmefällen (wie auch bei Kameraleuten vorgesehen) eine Erschwerniszulage von 40 Euro gezahlt. Ausnahmefälle bedeute, so Susanne Delonge von Verdi, „unserer Erfahrung nach also nie“.

Honorare Deutsche Welle

Laut dem offiziellen Honorarrahmen der Deutschen Welle (Fassung 2005) liegt die Tagespauschale für Videojounalisten zwischen 300-500 Euro. Im Jahr 2012  werden in der Regel knapp 340 Euro Tagespauschale gezahlt.

Honorare Saarländischer Rundfunk

Recht komplex ist die Tarifstruktur beim SR: je nach Länge eines Beitrags fallen unterschiedliche Zuschläge für Beiträge mit Eigendreh an:  z.B. bei einem Beitrag von einer Minute: 46 Euro , bei 1,30 Minuten 57 Euro,  bei zwei Minuten 79 Euro,  bei 3 Minuten 114 Euro, bei 4 Minuten 181 Euro. Beim selbst durchgeführtem Schnitt erhöht sich beim Saarländischen Rundfunk das Honorar um 20 Euro pro Sendeminute.

Honorar Schnitt / Eigenes Equipment: SR

Wird das eigene Equipment eingesetzt gibt es beim saarländischen Rundfunk nochmals Zuschläge: z.B. bei einem Beitrag von einer Minute: 15 Euro für die Kamera, 7 Euro für das Schnittsystem, bei 2 Minuten: 31 Euro für die Kamera, 14 Euro für das Schnittsystem, bei drei Minuten: 46 Euro für die Kamera und 21 Euro für das Schnittsystem. Weitere Infos hier

Reform der Honorarstruktur?

Grundsätzlich liegt die Erhöhung von VJ-Honoraren bei den ARD-Sendern seit 2010 bei „vielleicht 2% oder 3%“, sagt Inez Kühn – bei Verdi für den Bereich Medien zuständig. „Nur eine generelle Strukturreform könnte den zusätzlichen Belastungen gerecht werden“, so Kühn.
Doch diese einzufordern fällt der Gewerkschaft schwer: „Schließlich vertreten wir auch die Interessen der Kameraleute und Cutter“, sagt Anja Arp von der Verdi Tarifkommission.

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