Vorbereitung
- Welcher Aspekt der Story wird im Interview thematisiert?
- Welches ist die zentrale Frage?
- Welches sind dazu die wichtigsten Fakten und Hintergründe?
- Interviewstil: Sachinterview, Meinungsinterview, Rechtfertigungsinterview?
- Interviewfarbe: sachlich/klärend, polarisierend, persönlich?
- Welche Fragen in welcher Szene?
Gesprächspartner
- Wer hat schon etwas zu dem Thema gesagt?
- Welche Interviewpartner sollen welche Statements geben?
- Spannende Gegenstimmen/Gegenmeinungen vorhanden?
- Rollen festlegen: Opfer (Betroffener), Täter (Verantwortlicher), Experte (z.B. Professor Buchautor, Techniker, Analyst), Zeuge, Parteigänger/Gegner.
- Eher nicht: der Sprecher einer Organisation
Vorgespräch
- Wenn möglich als „Warming-up“ ein entspanntes allgemeines Gespräch führen
- Inhalt und Zielsetzung des Beitrags klarmachen. Thema des Interviews genau festlegen
- Den Gesprächspartner einschätzen: Ist mein Gegenüber eher schüchtern und nervös, oder habe ich es mit einem Profi zu tun?
- Möglicherweise um einfache und lebendige Antworten bitten
Fragehaltung
- Höflich, aber zielstrebig fragen
- Meist eine nüchterne bis leicht skeptische Haltung einnehmen, teilweise bewusst provozieren
- Blickkontakt suchen und aushalten
- Nicht duzen, selbst wenn man den Interviewpartner gut kennt – das wirkt vor Publikum kumpelhaft
- Neugier und ernsthaftes Interesse führt zu spannenden Antworten
- Sich auf Fragen beschränken, die der Gesprächspartner aufgrund seiner Kompetenz und Position auch beantworten kann
Zusatzlicht kann die Gesprächsatmosphäre stören
Gesprächsführung
- Kurz, klar und konkret fragen
- Eine lockere Gesprächsatmosphäre schaffen – gerade der Einstieg verlangt Fingerspitzengefühl
- Zwischen offenen und geschlossenen Fragen wechseln
- Informationen liefern um an eine Frage heranzuführen
- Nach Gefühlen und Erinnerungen an konkrete Situationen fragen
- Um Irritationen der Gesprächsatmosphäre zu vermeiden Gegenthesen oder Vorwürfe in Zitate verpacken: „ Die Opposition behauptet…“
- Komplexes vereinfachen, Fachausdrücke „übersetzen“
- Antworten mit aufmunterndem Kopfnicken begleiten
- Bei Unklarheiten oder Widersprüchen nachfragen
- Beim Unterbrechen entschlossen handeln
- Mit Namen ansprechen
- Behauptungen mit Quelle belegen
- Wertungen begründen
- Zuhören, reagieren und einhaken
- Nichts auswendig lernen oder ablesen
- Zum Schluss nicht mehr offen fragen